Diese Wirtschaftsweise ist um 1920, aus Sorge um die damals sich verschlechternde Nahrungs- und Bodenqualität, als eine der ersten Bio-Bewegung entstanden.
Die Wirtschaftsweise mit chemisch synthetischen Düngern und Spritzmitteln war wenige Jahre vorher aufgekommen: man reduzierte die Düngerzufuhr auf die materielle Zufuhr von industriell chemisch hergestellten Substanzen, wie Stickstoff etwa, zur direkten Pflanzenversorgung.
Es gab jedoch Landwirte und Lebensmittelverarbeiter, die feststellten, dass Nahrungsmittel, die mit diesen chemisch synthetischen Hilfsstoffen, wie mit Kunstdünger produziert, weniger gut schmeckten als die natürlich produzierten, die sie noch aus ihrer Kindheit kannten.
Wenn man bedenkt, dass gewisse Kreise diese Einsicht schon vor 80 Jahren hatten ... und sich der Einsatz von der Chemie bis heute vervielfältigt hat ... um wie viel schlechter muss da die Nahrungsmittelqualität und die Widerstandskraft der Pflanzen gegen Krankheit und Schädlinge bis heute geworden sein.
Die als Reaktion auf diese Tatsache damals gegründete Bio Bewegung hat als Grundlage die Anthroposophische Weltanschauung mit dem von Rudolf Steiner 1924 gehaltenen „Landwirtschaftlichen Kursus“, der die „geisteswissenschaftlichen Grundlagen zum Gedeihen der Landwirtschaft“ ist.
Eine auch geistige Sichtweise führt zur vertieften Naturbetrachtung unter Berücksichtigung kosmischer Einflüsse. Man denke da nur an die alles umfassende Bedeutung der Sonne oder des Mondes zum Beispiel…
Man denke etwa an die Gezeiten, wie Ebbe und Flut, in denen ganze Ozeane durch unglaublich starke kosmische Kräfte um Meter angehoben oder gesenkt werden.

Erster demeter Marktstand auf dem Churer Wochenmarkt.
Demeter-Bauern greifen aktiv, aber harmonisch in die Naturprozesse ein.
Dazu verwenden sie, als Hauptelement dieser Wirtschaftsweise, speziell hergestellte Präparate, die in homöopathischer Dosierung zu beeindruckenden Verbesserungen im Boden und bei der Pflanze führen.
In einem langjährigen wissenschaftlichen Langzeitversuch am Forschungsinstitut für den Biologischen Landbau (FIBL), dem DOK- Versuch, wurden seit 1978 ein Biologisch-Dynamisches, ein Biologisch-Organisches und ein konventionelles chemisch synthetisches Anbausystem miteinander verglichen.
Die Auswertung des Versuches hat gezeigt, dass die Bodenleben-Aktivität, welche als Zeichen von hoher Bodenfruchtbarkeit gedeutet wird, bei der Biologisch-Dynamischen Methode am höchsten war.
Die Biologisch Dynamische Wirtschaftsweise ist der heutigen sehr materialistischen ausgerichteten Zeit neu und fremdartig. Sie ist für Aussenstehende gleich schwer zu verstehen, wie etwa die Homöopathie in der Medizin.
Dabei ist zu bedenken, dass die Landwirtschaft bis zu der heute materialistisch ausgerichteten chemisch synthetischen Methode, immer auch eine geistige Betrachtungsweise hatte.
Über Jahrtausende wurden beispielweise Saatzeitpunkte in verschiedenen Kulturen von Hohenpriestern über das Studium der Planeten-Rhythmen am Himmel bestimmt.
Die Mutter Erde war etwas Heiliges und wurde ehrfürchtig verehrt.
Somit ist die Biologisch-dynamische Wirtschaftsweise ein neuer Ansatz, der vorherrschenden zunehmend materialistischen Weltanschauung eine kulturell geistige Sichtweise entgegenzusetzen.
Georges Stoffel